Vorab: Woher bekommst du Grafiken?

Um ein Cover zu erstellen, brauchst du in 99 % aller Fälle Grafiken und in 100 % aller Fälle zumindest eine Schriftart.

Es sollte eigentlich klar sein, aber der Vollständigkeit halber erwähne ich das an dieser Stelle trotzdem einmal. ;) Grafiken aus dem Netz, die du über Google & Co findest, sind nicht frei verwendbar. Egal, wie schön sie sind oder wie gut sie passen. Nutzt du sie einfach so, ist das Diebstahl. Hast du dich total in ein Bild verliebt, finde heraus, wer das Urheberrecht für diese Grafik hält, und frage die Künstler*innen, ob du es nutzten darfst und was sie dafür verlangen. Erst wenn dir die Erlaubnis der Rechteinhaber*innen vorliegt, darfst du ein Bild verwenden. Verwendest du ein Bild illegal, kann das (gerechtfertigt!) zu Abmahnungen führen, und das wird teuer.

So, jetzt haben wir das aus dem Weg. ;) Woher also nehmen, wenn nicht stehlen?

Theoretisch kannst du selbst fotografieren, wenn du qualitativ hochwertige Bilder macht. Geknipste Schnappschüsse reichen meist qualitativ nicht aus. Wenn keine Menschen zu sehen sind (Persönlichkeitsrechte, Rechte am eigenen Bild!), kannst du relativ sicher sein, dass du das Foto auch verwenden darfst. Achte auf Markenrechte etc. Fotos des beleuchteten Eiffelturms dürfen zum Beispiel nicht ohne Lizenz verwendet werden, weil die Rechte eine Firma hält. Ich bin kein Jurist, kann dich also hier auch nicht beraten. Nur dich darauf hinweisen, dass es Fallstricke geben kann.

Meine Lieblingsseite für freie und zumeist qualitativ hochwertige Grafiken ist pixabay.com. Auf dieser Seite laden Fotograf*innen ihre Fotos hoch und geben sie zur uneingeschränkten Nutzung frei, auch für kommerzielle Zwecke – also zum Beispiel Buchcover für deinen Roman. Pixabay hat eine Qualitätskontrolle, ergo sind die meisten Fotos und Grafiken wirklich gut und verwendbar.

Ich rate allerdings strikt davon ab, dass du dich hier an Fotos von Menschen bedienst. Unterschriebene Modelfreigaben liegen nicht vor, da Pixabay die nicht verlangt. Ergo kann das Foto durchaus von den Fotografierenden freigegeben worden sein; das Model muss aber nicht wissen, dass das Bild zur freien Verwendung im Netz eingestellt wurde. Ich hatte es schon, dass ein Bild in einem Monat freigegeben war, im nächsten Monat stand “nur für redaktionelle Zwecke” daneben. Ergo: nicht mehr für Cover & Co geeignet.

Sei dir auch bewusst, dass es theoretisch sein kann, dass sich jemand aus dem Netz ein “Portfolio” zusammenklauen und als “frei verfügbar” bei pixabay hochladen kann. Die meisten User sind ehrlich, und wie gesagt, ich nutze Pixabay auch – für Landschaften, Ornamente, Gegenstände, etc. Aber die Möglichkeit besteht.

Möchtest du Menschen auf deinem Cover sehen, lege ich dir sehr ein Grafikpaket bei einer Seite wie shutterstock.com ans Herz. Hier kannst du gute Stockphotos en masse in guter Qualität recht günstig erwerben. Unterschriebene Modelfreigaben liegen vor. Achte aber bitte darauf, dass du kein Foto erwischst, das “nur für redaktionelle Zwecke” freigegeben ist. Die gibt es da nämlich ebenfalls.

Klar können die Fotos auch auf anderen Covern zu finden sein, aber dafür kosten sie nur verhältnismäßig kleines Geld. Und mit Effekten, weiteren Grafiken und anderen Schriften machst du trotzdem aus einem Stockphoto ein Cover, das keine Kopie eines anderen ist.

Für Exklusivrechte musst du verständlicherweise tiefer in die Tasche greifen. Dafür wendest du dich am besten an Fotograf*innen und Models deines Vertrauens und besprichst alles Weitere mit denen.

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